Bericht zum Braumeistertag 2018 in Leipzig 125 Jahre DBMB

Nach der Gründung 1893 in Leipzig und der 100-Jahr-Feier war es schon fast ein Muss, 125 Jahre DBMB wieder am Gründungsort zu begehen. Der größte Berufsverband der Branche kehrte zu seiner Wurzel zurück, um ausgiebig zu feiern. Rund 530 Mitglieder nutzen vom 15. bis 17. Juni 2018 die Chance auf ein Wochenende mit Kollegen, Freunden und Familie in Leipzig.

Empfang im Rathaus
Traditionell stand für den Bundesvorstand zu Beginn des Braumeistertages ein Empfang beim Oberbürgermeister der Stadt, in der die Veranstaltung stattfindet, auf dem Programm. Empfangen wurde der Bundesvorstand im altehrwürdigen Ratsplenarsaal des neuen Rathauses vom ehemaligen Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung Dr. Michael Schimansky, der auch schon bei der 100-Jahr-Feier des DBMB dabei war. Er erläuterte die Bedeutung Leipzigs als Wirtschaftsstandort, als Messeplatz und als Verkehrsknotenpunkt seit dem Mittelalter und damit als Ort, wo Herstellung und Genuss von Bier eine lange Tradition haben. Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt über 20 Braustätten. Nach wechselvollen Jahren erfuhren die ehemals ostdeutschen Biere in der letzten Zeit eine Renaissance, und die Craft Bier-Szene sorgt für neue Akzente. „Erst im letzten Jahr wurde in Leipzig eine Brauereineu-gründung vom Wirtschaftsdezernat begleitet“, freute sich Dr. Schimansky, der dem DBMB eine schöne Veranstaltung und weiterhin alles Gute wünschte.

Begrüßungsabend
Für die angereisten Mitglieder und ihren Anhang begann das Jubiläumswochenende in der Sternburg Brauerei, welche sich bereit erklärt hatte, den Abend auszurichten, wofür wir uns bei den Verantwortlichen der Radeberger Gruppe Wolfgang Janssen, Uwe Reins und Martin Zapf nochmals in aller Form herzlich bedanken möchten.
Hier am Gründungsort unseres Verbandes wurden alle Teilnehmer mit einem Begrüßungsschal und einem Bier begrüßt. Über das  Brauerei-gelände wurde man zur Leerguthalle geleitet, die für den Anlass geschmückt worden war. Hier auch noch ein großes Dankeschön an die Firma BMS, welche das Essen am Abend gesponsert hat. Der einzige offizielle Teil des Abends war die Ehrung der Mitglieder, für 25- und 50jährige Mitgliedschaft im DBMB. Die Urkunden wurden von Thomas Lauer übergeben, welcher zuvor im Namen des Bundes als Veranstalter des Braumeistertages die Anwesenden mit einer kurzen Ansprache begrüßte. Nachdem Geschäftsführer Martin Zapf ebenfalls die Teilnehmer willkommen hieß, eröffnete Thomas Lehmann, Geschäftsführer BMS, das Büffet.
Die größte Überraschung des Abends war aber das große Feuerwerk zu Ehren des Jubiläums, welches die Brauerei Sternburg hatte vorbereiten lassen. Es wird allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Hauptversammlung
Am Samstagmorgen um 10:00 Uhr war es Zeit für die Hauptversammlung, die im Audimax des neu erbauten Paulinums der Universität Leipzig stattfand. Traditionell begann die Versammlung mit der Verlesung der seit dem letzten Braumeistertag in Ingolstadt verstorbenen Mitglieder und einer Schweigeminute.
Präsident Thomas Lauer, Bitburg, führte wie immer souverän durch die Veranstaltung, dankte der Geschäftsstelle Dortmund und Präsidialmitglied Uwe Noack, Leipzig, für die gelungene Organisation sowie allen Sponsoren (darunter den Hauptsponsoren BMS, KHS, GEA, den Brauereien Sternburg und Wernesgrüner) für ihr Engagement zum Gelingen des Jubiläums-Braumeistertages.

Für den Festvortrag konnten wir Dr. Holger Starke, Kustos für Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte am Stadtmuseum Dresden gewinnen, der der Brauwirtschaft seit langem verbunden ist. „Die Gemeinschaft unter Brauern ist heutzutage eine schöne Ausnahme“, sagte Dr. Starke. Er ging auf das historische Umfeld zur Entstehung des DBMB ein, würdigte den 1. Präsidenten Brauereidirektor Friedrich (Fritz) Wilhelm Reinhardt, dessen Urenkel Fritz Reinhardt unter den Teilnehmern der Hauptversammlung war, und schilderte den Wandel des DBMB über die Jahre von der Verbindung hin zum modernen Berufsverband der Brauer und Mälzer. Auch die Geschichte des Bieres in Sachsen kam bei dem interessanten und kurzweiligen Vortrag nicht zu kurz.
Im Anschluss berichteten die Präsidiumsmitglieder aus ihren Ressorts. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen ist in den letzten zwei Jahren wieder positiv. Dr. Josef Fontaine, Berlin, erläuterte die Charts und wies auf den positiven Effekt der in Ingolstadt beschlossenen Satzungsänderung hin, aufgrund dessen wir studentische Mitglieder aufnehmen können. Aus dem Bereich Arbeits- und Sozialwesen konnte Dr. Stefan Lustig über einige Anfragen zum Arbeitsrecht berichten, die mit Hilfe von DBMB-Anwalt für Arbeitsrecht Dr. Wolfgang Weber, Dortmund, gelöst werden konnten. Oliver Landsberger, Duisburg, kündigte Änderungen in der Ausbildungsordnung für Brauer/innen und Mälzer/innen an, die nach über zehn Jahren wieder aktualisiert und angepasst wird: Das Fach Schankanlagentechnik soll als Sperrfach herausgenommen, aber dafür in Form einer Zusatzqualifikation „Sachkundiger für Schankanlagen“ angeboten werden. Darüber hinaus wird die Abschlussprüfung gestreckt, das heißt auf zwei zeitlich getrennte Phasen verteilt. Die bis jetzt abgehaltene Zwischenprüfung ist dann entbehrlich.
Dieter Borghorst, Mülheim, erläuterte die finanzielle Entwicklung des Bundes, die sich seit den letzten Jahren leider negativ gestaltet, was insbesondere auf die jetzt schon mehrere Jahre anhaltende Nullzinsphase zurückzuführen ist. Auf Vorschlag des Präsidiums wurde von der Mitgliederversammlung die erste Erhöhung des Jahresbeitrages für den BUND seit Saarbrücken 2003 ab dem 01.01. 2019 um 10 € auf dann 60 €/Jahr und Mitglied beschlossen.
Nach dem Bericht der Kassenprüfer, gegeben von Rolf Houben, Dortmund, beantragte Ehrenpräsident Peter Düll, Ampermoching, die Entlastung des Präsidiums und der Geschäftsführung, die von der Versammlung einstimmig gewährt wurde. Damit war auch der Zeitpunkt des Abschieds für Thomas Lauer von seinem Amt gekommen. Nach 13 Jahren als Präsident des DBMB stellte er sich nicht wieder zur Wahl. In den anschließenden Wahlen wurde Dr. Stefan Lustig, München, zum neuen Präsidenten gewählt. Sein Ressort Arbeits- und Sozialwesen übernimmt Dr. Marc Kusche, Wernesgrün. Als Präsidialmitglieder rückten der Landesgruppenvorsitzende von Württemberg Ralph Barnstein, Schwäbisch Gmünd, und Wolfgang Janssen, Wehrheim nach.

Ehrenpräsident Thomas Lauer und Ehrenmitglied Dr. Hans-Georg Eils
Als erste Amtshandlung nach seiner Wahl hatte Dr. Lustig gleich angenehme Pflichten zu erfüllen: Er dankte Thomas Lauer für sein Engagement im DBMB, insbesondere für die Förderung des Austauschrings, der Unterstützung zur Einführung des Dualen Studiums an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der DBMB-Stellenbörse, aber auch bei der Übernahme der Weissheimer-Stiftung (inzwischen DBMB-Stiftung) und der Erstellung des Bitburger Manifests 2006, welches für die Ausrichtung des DBMB von entscheidender Bedeutung war. Auf Grund seiner außergewöhnlichen Verdienste ernannte er im Namen des Bundesvorstandes Thomas Lauer zum Ehrenpräsidenten des DBMB. Ebenfalls für seine Verdienste um den DBMB und als vormaliger Präsident des Deutschen Brauerbundes für die gesamte Branche wurde Dr. Hans-Georg Eils, Homburg/Saar, der zuvor als Präsidialmitglied ausgeschieden war, zum neuen Ehrenmitglied des Bundes ernannt. Im Anschluss an die Hauptversammlung konnten die Mitglieder sich noch im Foyer des Paulinums die Infostände von verschiedenen Sponsoren ansehen und das dankenswerter Weise vom Brauhaus an der Thomaskirche ausgeschenkte Bier genießen.

Danach war es Zeit für das Rahmenprogramm, bei dem sicher für jeden etwas dabei war.

Festabend
Zum stilvollen Festabend im traditionsreichen Haus Auensee, das 1993 zur 100 Jahr Feier ebenfalls unser Veranstaltungsort war, trafen die Mitglieder mit nur wenigen Ausnahmen wie in der Einladung gewünscht in festlicher Kleidung erwartungsfroh ein. Geschäftsführer Gregor Schneider war es gelungen den Ministerpräsident Sachsens Michael Kretschmer für die Festrede zu gewinnen. In seiner kurzweiligen Rede ging er auf unser Jubiläum und die Brauwirtschaft ein und wurde mit einigen Präsenten und großem Applaus verabschiedet.
Als Andenken erhielten die Anwesenden eine Sondermarke im Heft, die der DBMB mit der Leipziger Volkszeitung kreiert hat und die im Großraum Leipzig mit der LVZ Post sogar verschickt werden könnte.
In seiner Antrittsrede hob Dr. Stefan Lustig noch einmal die Verdienste von Thomas Lauer hervor und überreichte ihm als Geschenk eine Golfuhr und eine Tafel mit den DBMB LVZ Briefmarken als Dankeschön für seinen Einsatz und die Führung des DBMB in den letzten 13 Jahren. Die Gedanken der Gründerväter um das Wohl des Berufsstandes und den Veränderungen der Branche sowie das Berufsbild des Brauer- und Mälzers waren weitere Themen seiner Rede. Als optimistischer Zeitgenosse ist er sicher, dass wir gemeinsam im DBMB diese Veränderungen erfolgreich meistern werden und dass es legitim ist, wenn man darüber sinniert, welche Themen auf dem 250. Jubiläum des Braumeister- und Malzmeisterbundes diskutiert werden.
Den musikalischen Rahmen des Abends bildete die Leipziger Showband Firebirds, welche bereits auf dem Braumeistertag 2009 in Dresden für uns aufgespielt hatten.

Frühschoppen
Den Ausklang des Braumeistertages bildete wie immer am Sonntagmorgen der Frühschoppen. Wir hatten von 10 bis 14 Uhr den gesamten Bayerischen Bahnhof am Bayerischen Platz in Leipzig reserviert. Das ausgezeichnete Büffet hatte uns dankenswerter Weise die Firma GEA gesponsert; dafür auch an GEA herzlichen Dank.
Die Mitglieder ließen bei Bier und Speisen des bayrischen Bahnhofs den Braumeistertag noch einmal Revue passieren und machten sich auf den Weg nach Hause.

Der nächste Braumeistertag ist schon terminiert und die Örtlichkeit festgelegt. Er wird vom 19. bis 21. Juni 2020 in Dortmund stattfinden.

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