Besuch bei der WZG, Möglingen

Als auf der letzten Hauptversammlung in kleiner Runde angesprochen wurde, wo man die nächste Fachveranstaltung abhalten könnte, warf unser langjähriges, aktives Mitglied Frieder Fischer ein: „Kommt doch zu mir in den Wein“. Frieder Fischer wechselte vor Jahren aus der Bierbranche in die Weinbranche. Beim Zentralen Winzerkeller in Möglingen ist er seither für die reibungslose Abfüllung der Württemberger Weine mit Erfolg zuständig.
Da letztes Jahr noch eine neue Wein-Filtrationslinie von Sartorius installiert wurde, war ein passendes Besuchsthema schnell gefunden.
Am 8.Mai kamen ca. 50 Teilnehmer der Einladung nach und trafen sich bei der WZG in Möglingen nahe Ludwigsburg. 
Die Geschichte der Württembergischen Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) reicht bis in das Jahr 1946. Damals kamen 45 württembergische Weingärtnergenossenschaften zu ihrer Gründung zusammen, um eine Antwort auf die Entwicklung neuer Marktformen zu geben. Heute ist die WZG eine der leistungsfähigsten und erfolgreichsten Winzergenossenschaften in Deutschland. Im Mittelpunkt des Engagements der 11.000 Weingärtnerfamilien, die etwa 70 Prozent der gesamten württembergischen Rebfläche bewirtschaften, steht die Profilierung der heimischen Sorten.
Viele Betriebe sind mit einer durchschnittlichen Rebfläche von weniger als 50 Ar zu klein, um selbständig Weine wirtschaftlich auszubauen und zu vermarkten. Hier kommt die Kraft der Gemeinschaft mit ihrer genossenschaftlichen Arbeitsteilung zum Tragen: Die Arbeit in den Weinbergen liegt in der Hand der einzelnen Mitgliedsbetriebe und ihrer Weingärtner, die WZG übernimmt als Gemeinschaftsunternehmen in enger Partnerschaft Weinausbau, Weinpflege, Vermarktung und Vertrieb. Zusätzlich erfüllt die WZG traditionell die Aufgabe, Weinküfer und Kellermeister auszubilden mit dem Ziel, die Erfolgsgeschichte der Württemberger Weine auch in Zukunft weiterzuschreiben.
Von dieser Leistungsfähigkeit konnten sich die Teilnehmer eindrucksvoll ein Bild machen. Beim Betriebsrundgang über das Gelände mit Fußballfeld, großen Tanklagerhallen mit Tankgrößen von bis zu 500.000 l über das Holzfasslager zum Ausbau von Barrique Weinen waren alle beeindruckt. Auch die Abfüllanlage stellt den Stand der Technik dar und wurde durch die neue Wein-Filteranlage weiter aufgewertet.
Ingo Schaller, Vertriebsleiter Zentral Europa Sartorius, ging in seinem Vortrag auf das Unternehmen Sartorius an sich und sein Lieferportfolio ein. Die Filtermembrane werden von Sartorius selbst produziert und kommen auch in der Bio-Pharmazeutik zum Einsatz, was bedingt durch die Pandemie aktuell ein großer Umsatzbringer ist. Am Standort Möglingen wurde eine Filterkerzenlinie mit 0,45 my Endfiltration aufgebaut. Zwei parallel gespiegelte Filterlinien laufen vollautomatisch für je Rot- oder Weißweine.
Als besonderes Highlight des Abends hatte Frieder Fischer eine Weinverkostung vorbereitet. Zwei Mitarbeiter aus dem Bereich Marketing/Weinverkostung präsentierten unterschiedliche Weine und führten die Teilnehmer in die Welt der Weinaromen ein.
Nach ausgiebiger Verkostung und schmackhaften deftigen Speisen bedankten sich Ralf Waiblinger und Matthias Maier beim Organisator Frieder Fischer sowie seinem Team für den überaus gelungenen Abend. Herrn Schaller von Sartorius gilt unser besonderer Dank für die fachliche Umrahmung und finanzielle Unterstützung der Fachveranstaltung.
M. Maier

Eindrücke

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