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17. Mai 2023 Ralph Barnstein Nordbayern
Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund, Landesgruppe Nordbayern
Genussstammtisch: „Fisch und Bier“.
Der erste Stammtisch der Landesgruppe Nordbayern im DBMB im Jahr 2023 fand am 11. Mai in der Fischerei Oberle, Erlangen, Ortsteil Kosbach statt. Dort wird eine reiche Auswahl von Fischgerichten von Aal bis Zander aus eigener Zucht angeboten, aber auch feine Auswahl von Bieren aus eigener Brauerei. Der Abend brachte den Beweis, dass Fisch und Bier bestens zusammenpassen.
Inhaber Christoph Oberle betonte bei der Begrüßung der doch recht großen Zahl von Teilnehmern, dass die Familie Oberle bereits seit 1650 Fischzucht betreibt, zum Bierbrauen aber eher „wie die Jungfrau zum Kinde gekommen ist“. Im Jahre 1989 hatte man ein Überangebot an Fischen. Der Verkauf wurde auf Direktvermarktung umgestellt und der Gastronomiebetrieb in einem gemütlichen alten Bauernhaus mit Biergarten gestartet. Nach ersten erfolgreichen Versuchen im Kleinmaßstab entstand bei einem Weihnachtsspaziergang mit Sohn Peter die Idee, eine Kleinbrauerei zu installieren und so bestellte man in China eine 6-hl-Brauerei, die von Braumeister David Achatz betrieben wird. Für Christoph Oberle eine tolle Ergänzung des kulinarischen Angebotes durch Biere, die bestens schmecken, was die Gäste des Abends nur bestätigen konnten.
Ulrich Ferstl, 2. stellv. Vorsitzender der Landesgruppe, freute sich über den regen Besuch und richtete Grüße vom 1. Vorsitzenden Thomas Kraus-Weyermann aus, der beruflich in den USA unterwegs war. Auch Ferstl freute sich auf die vielversprechende Kombination von Fisch und Bier sowie auf die anschließende Brauereiführung.
Gebraut werden in der „Hofbrauerei“ nach Angaben von David Achatz als Hauptsorten das „Hofbier“ ein naturtrübes, halbdunkles, unfiltriertes Bier, mit milder Hopfennote, sehr angenehm im Trunk. Das „Peterla“, ein helles, untergäriges Bier besticht durch seine Süffigkeit. Durch eine späte Hopfengabe mit Aromahopfen erhält das „Weizen“, ein obergäriges, unfiltriertes Weißbier, eine fruchtige Note.
Insgesamt werden je nach Saison 28 verschiedene Biere eingebraut.
So z. B. der diesjährige „Maibock“, ein untergäriges Starkbier mit einem Stammwürzegehalt von 16,5 Prozent, einem Alkoholgehalt von 6,5 vol.-Prozent sowie 23 Bittereinheiten. Er wird mit nur einer Hopfensorte Tettnanger Tettnanger eingebraut, erste Gabe bei Kochbeginn und zweite Gabe fünf Minuten vor dem Ausschlagen. „Fastenschluck“, ein untergäriges, bernsteinfarbenes Starkbier mit 17 Prozent Stammwürze und 7,2 vol. Prozent Alkohol mit fruchtigen Nuancen im Antrunk und einer ausgewogenen Hopfennote im Abgang.
Das „80’er“ wurde zum 80. Geburtstag der Senior-Chefin Resi Oberle eingebraut als ist es ein idealer Begleiter für kalte Tage. Der „Weizenbock“ ist mit einer Stammwürze von 21 Prozent sehr stark. Durch vier Aromahopfengaben (Spalter Select, Mandarina Bavaria, Citra und Ekuanot) ist er schön fruchtig und sehr süffig.
Der Weihnachtsbock heißt standesgemäß für eine Fischzucht „Cyprinus“. Dabei handelt es sich um die Bezeichnung für eine Gattung der Karpfenfische. Die Bezeichnung leitet sich lt. Wikipedia von „Kyprinos“ ab, „dem Namen, den Aristoteles dem Karpfen gab, den er wegen dessen Fruchtbarkeit wahrscheinlich nach einem Beinamen der Aphrodite, Kypris, benannte“. Ein sehr ausgewogener Bock, süffig, mit 17,5 Prozent Stammwürze und ca. 7 vol. Prozent Alkohol. Das „Rotbier“ ist mit Rotmalz eingebraut und hat eine Stammwürze von 12,5 Prozent. Durch die beiden Hopfensorten Spalter Select und Ekuanot ist es schön frisch, fruchtig und gut gehopft.
Die 6-hl-Brauerei wurde im November 2017 installiert und zwar auf nur ca. 150 m2. Es handelt sich dabei um ein 2-Geräte-Sudwerk. Für die Gärung und Lagerung im Ein-Tankverfahren stehen drei Tanks à 6 hl und vier Tanks à12 hl zur Verfügung. Für die drei Hauptsorten „Hofbier“, „Peterla“ und Hefeweizen stehen noch drei Ausschanktanks zur Verfügung. Angeboten werden die Biere auch in Fässern und Flaschen.
Mittlerweile sind 406 Sude eingebraut worden, von denen lt. Christoph Oberle nur zwei am Anfang nicht ganz gelungen sind, eine wirklich hervorragende Quote. Mittlerweile hat die Anlage die Kapazitätsgrenze erreicht, so dass schon über eine Erweiterung nachgedacht werden muss.
uh
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