Mitglieder des Vorstands und des Beirats freut sich…
08. November 2025 Ralph Barnstein Württemberg
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Die Landesgruppe Württemberg des Deutschen Braumeister‑ und Malzmeister‑Bundes traf sich in der Alpirsbacher Klosterbräu. Gastgeber Carl und Moritz Glauner begrüßten gemeinsam mit 1. Vorsitzendem Dr. Moritz Krahl und Geschäftsführer Matthias Maier die knapp 80 Teilnehmenden. Nach der Begrüßung begaben sich die mitgereisten Partner auf eine Führung durch das historische Klosterareal, die im Anschluss durch einen Besuch des Alpirsbacher Brauereimuseums vervollständigt wurde. Der Vorsitzende eröffnete anschließend die Hauptversammlung und stellte die ordnungsgemäße Einladung fest.
Im Anschluss folgten Berichte zu den Entwicklungen der Landesgruppe und aktuellen Neuigkeiten. Danach trug die scheidende Schatzmeisterin, Dr. Jana Becke, den Kassenbericht und die Jahresrechnung vor; es gab keine Rückfragen, die Kassenprüfer erhoben keine Beanstandungen, und die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet. Später fanden die Neuwahlen statt; die Mitglieder wählten Marius Fischer zum neuen Schatzmeister und Moritz Drescher zum zweiten Vorsitzenden. Die Wahlen leitete Ehrenvorsitzender Franz‑Xaver Brummer. Der 1. Vorsitzende dankte ausdrücklich Dr. Jana Becke für ihre geleistete Arbeit und sprach Ralf Waiblinger seinen besonderen Dank für langjähriges Engagement aus.
Dr. Krahl überreichte dem langjährigen Schatzmeister der Landesgruppe, Claus Kehrer, die Urkunde zum Ehrenmitglied und übergab Ralph Barnstein, dem langjährigen 1. Vorsitzenden der Landesgruppe und inzwischen Geschäftsführer des DBMB, die Urkunde zum Ehrenvorsitzenden. Nach einem kurzen Ausblick auf die anstehenden Planungen für 2026 — unter anderem zum Braumeistertag in Magdeburg — wurde die Versammlung offiziell geschlossen.
Im fachlichen Teil stellte Berthold Bader, technischer Leiter der Brauerei, den Neubau des Abfüllzentrums vor. Die neue Flaschenlinie ist auf bis zu 25.000 Flaschen pro Stunde ausgelegt; die KEG‑Anlage erreicht 140 Fässer pro Stunde. Die Alpirsbacher Klosterbräu produziert jährlich rund 220.000 Hektoliter Bier, Mischgetränke und Saftschorlen. Bader betonte die Bedeutung klarer Abstimmungsstrukturen für den Projekterfolg: Grundsätzlich fanden wöchentliche Meetings statt; in Hochphasen gab es tägliche Besprechungen. Auf der Baustelle zeigten sich die Auswirkungen der engen Terminplanung; in Spitzenzeiten waren bis zu 20 Schweißer täglich im Einsatz, um Termine und Schnittstellen einzuhalten. Wegen des knappen Platzangebots wurde das Abfüllzentrum auf der bestehenden Halle aufgebaut. Bei der Materialwahl wurde, wo möglich, auf heimische Hölzer als nachwachsenden Rohstoff geachtet. Dank klarer Führung durch Berthold Bader und der starken Leistung des Projektteams wurde die Flaschenfüllerei in rund 13 Monaten von Abriss bis Inbetriebnahme fertiggestellt. Das Ergebnis ist eine vollumfängliche Lösung, die Herstellungsqualität gewährleistet und den Ressourceneinsatz sowie die Abwasserlast deutlich reduziert.
Nach Baders Vortrag nutzte der Vorsitzende die Gelegenheit, sich bei Moritz und Carl Glauner sowie bei Berthold Bader für die Einladung zu bedanken; Carl Glauner richtete ebenfalls einige Worte an die Anwesenden. Im Anschluss präsentierten die Vertreter der Krones AG, Thomas Kriebler und Dirk Schlaipfer, den Beitrag ihres Hauses zum Projekt und erläuterten die eingesetzten Aggregate: Leerflaschenkontrolle, Flaschenreinigungsmaschine, automatisierter Verschneidbock, CIP‑Anlage, Füller sowie Etikettiermaschine.
Die Flaschenreinigungsmaschine verfügt über ein Vorlaugebecken samt Etikettenaustrag; dadurch wird Laugeverschleppung reduziert und die Flaschen werden vortemperiert. Das entlastet die nachfolgenden Prozesse. Durch eine optimierte Laugeeinwirkzeit konnte die Laugetemperatur auf 78 °C abgesenkt werden. Die Frischwasser‑Spritzung arbeitet im Gegenstrom mithilfe des kalten Biers über einen Wärmetauscher. Dadurch sinkt der Frischwasserbedarf der Spritzung um rund 25 Prozent. Insgesamt werden nur etwa 120 ml H2O je Flasche benötigt. Die CIP‑Anlage ermöglicht automatisierte Reinigungszyklen ohne direkten Personaleinsatz.
Besondere Merkmale des Füllers sind die automatisierte Einbringung der CIP‑Kappen, die automatische Sondeneinstellung und die intelligente Füllhöhenregelung. Diese Regelung basiert auf einer von Krones entwickelten KI, die Produktdruck, CO₂‑Gehalt und Produkttemperatur in Echtzeit auswertet und daraus Kesseldruck anpasst. So wird die optimale Füllhöhe zuverlässig erreicht und Ressourcen effizient eingesetzt. Ein weiterer praktischer Effekt ist, dass die Produkttemperatur gezielt erhöht werden kann, wodurch das Schwitzen der Flaschen reduziert und die Bildung von Leimnasen vermieden wird.
Praktische Anpassungen verbesserten die Produktion vor Ort: Die Kronenkorkenzuführung wurde neu angeordnet und auf ein Podest nahe dem Füller platziert, um kurze Wege der Verschlüsse zu garantieren; diese Einheit erhielt zusätzlich eine Absaugung, damit Abrieb und Produktionsreste an den Kronenkorken nicht in das Produkt eingetragen werden. Die Etikettiermaschine wurde überwiegend in Edelstahl ausgeführt; jedes Aggregat besitzt einen eigenen Servomotor, sodass überlappende Rundumetiketten mit verschmelzenden Grafiken präzise positioniert werden können.
Der automatisierte Verschneidbock ergänzt die Linie. Er erlaubt eine vollumfängliche automatische Reinigung ohne personellen Einsatz und erleichtert das schnelle Zusammenführen und Trennen von Produktionsströmen bei Sortenwechseln. Dadurch reduzieren sich Umrüstzeiten deutlich und die Linie ist für eine geringe Personalbesetzung besser geeignet.
Die Vorgabe der Brauerei, nicht mehr als 200 g CO₂ pro Hektoliter zu verbrauchen, wurde deutlich unterschritten; aktuell liegen die Werte bei etwa 160 g CO₂/hl. Die enge Integration aller Maßnahmen stabilisiert Prozessparameter, verkürzt Umrüstzeiten, reduziert Übergangsverluste und senkt Abwasserlast sowie Verbrauchswerte.
Nach dem Vortrag dankte der 1. Vorsitzende den Referenten der Krones AG. Nachdem die Partner wieder zur Gesellschaft gestoßen waren, gab es ein gemeinsames Mittagessen mit Gelegenheit, die Bierspezialitäten und Saftschorlen der Brauerei zu verkosten. Am Nachmittag fanden Betriebsführungen durch die Brauerei statt. Den Abschluss bildete ein geselliges Beisammensein im Schalander. Die Landesgruppe dankt besonders der Familie Glauner für die Gastfreundschaft sowie allen Mitwirkenden für ihre Unterstützung. Damit setzte die Herbsttagung in Alpirsbach einen gelungenen Schlusspunkt für das Vereinsjahr 2025.
Moritz Drescher, 2. Vorsitzender des DBMB Württemberg
veröffentlicht: 09.12.2025
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