Landesgruppe Kurpfalz Hauptversammlung

15.08.2021 in 74939 Zuzenhausen, Dachsenfranz Biermanufaktur GmbH & Co KG

Nach der 3 G-Regel: „Geimpft, Genesen, Getestet“ trafen sich corona konform am Sonntag, dem 15. August 2021 um 11:00 Uhr insgesamt 39 TeilnehmerInnen in der Dachsenfranz Biermanufaktur GmbH & Co KG in Zuzenhausen bei Heidelberg. Hier konnten wir die pandemiebedingt verschobene Hauptversammlung 2020 mit Neuwahlen des Vorstandes endlich live und in Farbe nachholen.
Nach einer kurzen gemeinsamen Begrüßung im eigens für uns reservierten Biergarten begaben sich die 26 stimmberechtigten Mitglieder*Innen in den separaten Tagungsraum im Inneren des wunderschönen Gasthauses zur Hauptversammlung.
Nach der Begrüßung durch unseren 1. Vorsitzenden Berthold Klee wurde die fristgerechte und ordnungsgemäße Einladung festgestellt. Anschließend erhoben sich die KollegInnen zum Gedenken an die verstorbenen Kollegen.
Im folgenden Tätigkeitsbericht wurden die seit der letzten Hauptversammlung im November 2018 erfolgten Treffen Revue passieren lassen. Hier war besonders unsere Studienfahrt zu den Kolleg*Innen nach Niedersachsen im Herbst 2019 zu erwähnen. Auch die leider notwendigen online Stammtische in 2020 wurden gut angenommen.
Dem Kassenbericht folgte der Bericht der beiden Kassenprüfer Karl Gruhler und Markus Heinl. In diesem wurde unserem Schatzmeister Dirk Schneider eine einwandfreie Kassenführung attestiert und so konnte anschließend der bisherige Vorstand einstimmig entlastet werden.
Jetzt folgte der emotionale Teil der Veranstaltung. Unser bisheriger 2. Vorsitzender Wolfgang Schneider zieht sich nach vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit nicht nur aus dem Berufsleben, sondern auch aus dem Vorstand der Landesgruppe Kurpfalz zurück. Für seine hervorragenden Dienste wurde ihm, für ihn völlig überraschend, die Urkunde als Ehrenvorsitzender vom gesamten Vorstand und den Mitglieder*Innen überreicht. Dazu gab es, da sein Herz für Düsseldorf und Altbier schlägt, ein Polo-Shirt für den „Besten Köbes der Kurpfalz“ sowie eine Einladung für ihn und seine Frau Marion zum nächsten, exklusiven Latzenbierfest bei der Brauerei Schumacher in Düsseldorf. Vielen Dank dafür an den Kollegen Sascha Brunow von der Brauerei Schumacher in Düsseldorf! Marion Schneider hat viele Jahre unser Gästebuch mit wunderschönen Zeichnungen verziert. Hierfür auch der Dank der gesamten Landesgruppe.
Dann kamen wir zurück zum offiziellen Teil, bei dem Wolfgang Schneider als entlasteter und entlassener 2. Vorsitzender und neuer Ehrenvorsitzender gleich die Wahlleitung übernehmen durfte. In den einzelnen Wahlen mit Abstimmung per Handzeichen wurden folgende Positionen im Vorstand jeweils einstimmig und ohne Gegenvorschläge gewählt: alter und neuer 1. Vorsitzender Berthold Klee, neuer 2. Vorsitzender Rudolf Eisemann, Schatzmeister Dirk Scheider und Schriftführer Olaf Reiß wurden ebenfalls einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Den beratenden Beirat wollten wir, als Mälzerei- und Zulieferindustriestarke Landesgruppe gerne mit weiteren Kollegen aus Brauereien verstärken und haben ihn deshalb um einen Sitz auf die maximal zulässige Größe erweitert. In einzelnen Wahlen wurden folgende sechs Kollegen einstimmig und offen gewählt: Stephan Dück, Markus Heinl, Sebastian Kleint, Oliver Lingenfelder, Michael Weinkötz, Lutz Wirsching. Danke an die Kollegen für die Bereitschaft für diese Aufgabe!
Den beiden bisherigen Kassenprüfer Karl Gruhler und Markus Heinl wurden für Ihre stets hervorragende Leistung gedankt und beide wurden erneut einstimmig wiedergewählt.
Nach den sehr harmonischen Wahlen unter der Leitung des Ehrenvorsitzenden Wolfgang Schneider übergab dieser wieder an den neuen und alten 1. Vorsitzenden Berthold Klee.
Olaf Reiß übermittelte dann die Grüße vom DBMB Geschäftsführer Gregor Schneider aus Dortmund und berichtete kurz über den aktuellen Stand der Planungen des DBMB Braumeistertages vom 13. – 15. Mai 2022 in Dortmund.
Anschließend erklärte der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Michael Weinkötz über die ab 2022 beschlossene Neuordnung der gestreckten Ausbildung für die BrauerInnen- und MälzerInnen an der Berufsschule Ulm bzw. in Deutschland. Die bisherige Zwischenprüfung zählt mit den Schwerpunkten Wasser und Malz zukünftig mit 25 % zur Abschlussprüfung. Siehe dazu auch den Bericht von Oliver Landsberger im letzten DBMB Mitteilungsblatt 2 vom Mai 2021 ab Seite 24. Die Zahl der Auszubildenden ist in Ulm seit Jahren bei ca. 50 SchülerInnen stabil, wobei die Anzahl der weiblichen Auszubildenden leider etwas zurück geht.
Die aktuell geplanten Termine für 2021 und 2022 stellte dann Berthold Klee kurz vor. Für den 26. November planen wir unseren Jahresabschluss in einer Brauerei. Das traditionelle Heringsessen soll am ersten Freitag nach Aschermittwoch am 04. März 2022 stattfinden. Im Sommer 2022 wollen wir wieder den gemeinsamen Besuch eines Biergartens als Familientag durchführen. Dieser aus der Covid 19-Not geborene Termin aus 2020 war so erfolgreich, dass wir ihn auch in 2022 beibehalten wollen. Evtl. gibt es einen gemeinsamen Termin mit den Kollegen von der Saar, Luxemburg und Bitburg im Herbst. Ende November 2022 soll dann wieder die nächste turnusmäßige Hauptversammlung mit Neuwahlen stattfinden.
Zum Abschluss der Hauptversammlung hat unser Mitglied Heinrich Weid einen spontanen und aktuellen Vorschlag zur Unterstützung der Flutopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eingebracht. Unsere Landegruppe könne betroffene Kollegen, Betriebe oder Mitarbeiter finanziell unterstützen. Dieser Antrag wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig angenommen und sofort umgesetzt. So kamen bei der spontanen Sammlung 505,- € zusammen. Die nicht anwesenden Mitglieder werden per Mail über diese Aktion informiert. Wir werden den gespendeten Betrag dann großzügig von der Landesgruppe aufrunden und an Betroffene direkt weiterleiten. Wer also Betroffene unterstützen will kann dies gerne mit einer Spende auf die bekannte Bankverbindung der Landesgruppe Kurpfalz tun. Für Vorschläge von Betroffenen KollegInnen sind wir natürlich dankbar!
Weitere Anträge zur Tagesordnung wurden im Vorfeld nicht gestellt, so dass damit die Veranstaltung offiziell beendet wurde.
Nach der anstrengenden Hauptversammlung und der Wiedervereinigung mit unseren Begleiter*Innen im Biergarten konnte der gemütliche Teil nach der zweiten 3 G-Regel: „Gebraut, Gezapft, Getrunken“ beginnen. Der Brauereibesitzer Wilhelm Werner begrüßte uns nun alle offiziell und berichtet kurz über seine Familienbrauerei.
1832 durfte zum ersten Mal im Gasthaus „Adler“ in Zuzenhausen Bier gebraut werden. Mit dem Namen „Adlerbräu“ begann die lange und bis heute erhaltene Tradition des Brauens der Familie Werner. 1993 wurde zum ersten Mal ein Bier unter der Marke „Dachsenfranz“ auf den Markt gebracht. Mittlerweile wurde daraus ein breites Sortiment. Während „Adlerbräu“ an Bedeutung verlor, entwickelte sich „Dachsenfranz“ zu einer angesehenen Marke mit Kultcharakter. Eigentlich hieß der „Dachsenfranz“ Francesco Regali. Er wurde 1840 in Mailand geboren und nahm als Soldat an den italienischen Freiheitskämpfen unter Garibaldi teil. Nach einem Streit mit seinem Vorgesetzten musste er fliehen. Es begann eine jahrzehntelange Flucht, die ihn über die Alpen und über mehrere Stationen führte, bis er schließlich in den Wäldern des Kraichgaus seine neue Heimat fand. Hier lebte er in eigenhändig gebauten Erdhöhlen. Sein kauziges Auftreten, seine Heldentaten als „berühmter Raubtierfänger“ machten den letzten „Trapper im Kraichgau“ bereits zu Lebzeiten zu einer Legende. So mysteriös wie er gekommen war, verschwand er wieder. Niemand weiß, was mit ihm geschah.
Das gemeinsame Mittagessen begann dann, ganz standesgemäß, mit einem Fassbieranstich der beiden Vorsitzenden am, vom Brauereibesitzer Wilhelm Werner gespendeten, 30 Liter Fass Kellerbier. Hier konnte Rudolf Eisemann sein Können unter Beweis stellen und schon mit dem ersten Schlag war das leckere unfiltrierte Kellerbier zum Ausschank bereit und wir wussten, diese Wahl in den Vorstand war richtig.
Vielen Dank an die Familie Werner für die großzügige Spende des Fassbieres, die wir bis zum Ende des leckeren Mittagessens auch vollständig aufgebraucht hatten. Für die Gastfreundschaft und die Bierspende bedankten wir uns herzlich bei Herrn Werner mit einigen kulinarischen Spezialitäten aus der Kurpfalz.
Zum Glück hatte der anwesende Braumeister Hans Geiser noch einige weitere Biere im Repertoire, so das der Nachmittag feucht-fröhlich mit anregenden Diskussionen und fachlichem Austausch weiter gehen konnte. Der freundliche und zuvorkommende Service machte den gemeinsamen Nachmittag zu einem unvergesslichen Event.
Alle TeilnehmerInnen freuten sich über diesen endlich wieder persönlichen Austausch bei der Präsenzveranstaltung. Selbst die Sonne strahlte den ganzen Tag mit uns um die Wette.

 

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