Foto: vlnr.: Walter König, Tobias Zollo, Martin Neubert,…
14. August 2018 Gregor Schneider Südbayern
Südostbayerischer Braumeisterstammtisch und Bayerische Bierkönigin zu Besuch in der Klosterbrauerei Reutberg, Sachsenkam
Mit göttlichem Segen und königlichem Beistand trafen sich die Teilnehmer des südostbayerischen Braumeisterstammtisches am 8.6.2018 in der Klosterbrauerei Reutberg in Sachsenkam im Tölzer Land. Trotz einiger Absagen und dem für Brauer eher ungünstigen Zeitpunkt der Veranstaltung (Hochsaison) fanden etwa 25 Teilnehmer den Weg auf den geschichtsträchtigen Klosterberg im Tölzer Land. Schließlich traf man hier doch zum ersten Mal überhaupt in dieser Runde zusammen. Und schließlich sollten auch Geschäftsführer Stephan Höpfl sowie Braumeister Michael Pichler einmal in den Genuss eines Braumeisterstammtisches der Landesgruppe Südbayern im DBMB kommen. Gekrönt wurde die Veranstaltung zudem im wahrsten Sinne des Wortes von der Anwesenheit der amtierenden bayerischen Bierkönigin Johanna Seiler aus dem schwäbischen Möttingen. Als Vertreter der Landesgruppe Südbayern im DBMB ließ es sich der Vorsitzende Martin Zuber nicht nehmen, ebenfalls teilzunehmen, während der Geschäftsführer des bayerischen Brauerbundes Walter König krankheitsbedingt leider verhindert war.
Wenngleich das Kloster Reutberg aktuell eher negativ in den Schlagzeilen ist durch die bereits erfolgte Zwangsräumung der letzten verbliebenen beiden Klosterschwestern, so zeigt sich glücklicherweise sowohl im Bräustüberl wie auch in der Brauerei eine völlig entgegengesetzte Entwicklung. 1618 zunächst als Kapuzinerkloster gegründet wechselten die Ordensmitglieder bereits etwa 40 Jahre später zu den Franziskanerinnen und wurden damit an die bayerische Franziskanerinnenprovinz angegliedert. Wie die meisten anderen kirchlichen Besitztümer in Bayern wurde auch das Kloster Reutberg im Zuge der Säkularisation 1803 aufgelöst, doch König Ludwig I erlaubte bereits 30 Jahre später die Wiedererrichtung des Klosters, das seither der Diözese Freising und München unterstellt ist. Die Brauerei selbst wurde im Oktober 1924 in Nachfolge der seit 1677 bestehenden Brauerei der Franziskanerinnen als Genossenschaft gegründet und seither als solche betrieben. Eine 1987 drohende Schließung konnte erfolgreich abgewendet werden, so dass hier aktuell insgesamt 12 Sorten Bier hergestellt werden, darunter die Spezialität Josefi-Bock, der jeweils pünktlich zum begehrten Josefi-Fest Ende März zum Ausschank bereit steht. Sowohl durch den unermüdlichen Einsatz der engagierten Mitarbeiter als auch durch die finanzielle Unterstützung von über 5000 (!) Genossinnen und Genossen und der damit verbundenen Sicherstellung stetiger Investitionen in die Anlagentechnik wird somit der Fortbestand der gesamten Anlage als solches sowie der Brauerei selbst gesichert, die mit einem Jahresausstoß von über 20.000 hl Bier heute im nunmehr 341. Jahr ihres Bestehens die mit Abstand größte Brauerei im Tölzer Land ist.
Als Ausflugsziel ist das Kloster nicht zuletzt durch seinen malerisch gelegenen und einladenden Biergarten mit Bergpanorama sowie der erst 1960 komplett restaurierten Kirche immer einen Ausflug wert. Und auch die Genossenschaftsbrauerei mit ihren Bierspezialitäten lassen den Besucher gerne noch auf eine „Hoibe“ länger auf dem Berg im Tölzer Land ausruhen und verweilen.
M. Neubert
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