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19. Juli 2025 Ralph Barnstein Berlin-Brandenburg
Die Teilnehmer vor der Weltzeituhr Alexanderplatz
Berliner Unterwelten – Der Tiefbunker Alexanderplatz
Am 19. Juli 2025 trafen sich rund 50 Teilnehmer von jung bis alt pünktlich um 10 Uhr an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz. Das Tageslicht sollte kurz darauf eingetauscht werden gegen die Dunkelheit der Berliner Unterwelt. Der Tiefbunker Alexanderplatz ist laut Information des Berliner Vereins Unterwelten nicht öffentlich zugänglich – von wegen! Unser Landesgruppenmitglied Jens Krtschmarsch konnte ein Mitglied des Vereins dafür gewinnen, uns in einer persönlichen Führung Zutritt zu der Luftschutzanlage zu gewähren.
Entstanden ist der 2-etagige Tiefschutzbunker in einem Fundamentblock einer U-Bahn- und Hochhausplanung aus den 1920er Jahren. Damals war ein Ensemble vorgesehen, das den Alexanderplatz hufeisenförmig einfassen sollte. Entstanden sind nur zwei siebengeschossige Bauten der klassischen Moderne: Das Berolinahaus und das Alexanderhaus des Architekten Peter Behrens. An der Hauptfront war ein turmähnliches Hochhaus geplant, welches den Umständen der Zeit geschuldet nicht fertiggestellt wurde. In sein gewaltiges dreieckiges Fundament wurde 1941 bis 1943 der Bunker gebaut, der mit Generatoren, einem Belüftungssystem und Sanitäranlagen ausgestattet war. Über drei Zugänge auf dem Alexanderplatz sollten bis zu 3500 Menschen Schutz bei Bombenangriffen finden. In der Realität wird in den letzten Kriegsmonaten von einer 3-5fachen Überbelegung ausgegangen.
Der Zutritt erfolgt wenig spektakulär durch eine unscheinbare Tür im U-Bahnhof Alexanderplatz. Zunächst wird ein geräumiger, insgesamt 495 Meter langer Fußgängertunnel durchschritten, den der ein oder andere unter uns vermutlich noch vor seiner Schließung im Jahr 2008 genutzt hat und der heute nicht nur den Hund unseres Bunkerexperten, sondern auch die teilnehmenden Kinder zum Toben einlud. Hinab in die tieferen Etagen ging es über eine bauliche Besonderheit: Nicht Treppen-, sondern sogenannte Rampenhäuser wurde verbaut, die einen schnelleren und stolperfreien Zugang größerer Menschenmengen sicherstellen sollten. Warum die Rampen damals salopp als „Rutsche“ bezeichnet wurden, hat sich auch uns eindrücklich erschlossen. Spätestens hier unten waren wir froh über die oberirdische reichliche Versorgung an starken Taschenlampen. In verwinkelten Gängen und Räumen erschließt sich eine dunkle, beklemmende Welt. Hinterlassenschaften wie die Stümpfe alter Sanitäranlagen oder zwischengelagerte Gaslampen, aber auch Relikte einer im Jahr 2003 stattgefundenen internationalen Kunstausstellung konnten bestaunt werden.
Die Zukunft des Bunkers ist ungewiss. Die Baupläne eines Investors sehen ein 150 Meter hohes Hochhaus am Alexanderplatz vor, das mit dem bestehenden Fundament und der U-Bahn-Linie 5, die das Fundament durchquert, nicht vollständig konform geht. Teile des Bunkers befinden sich entsprechend in Privatbesitz. Die Frage der Finanzierung von notwendigen Umgestaltungen des Fundaments ist strittig.
So interessant sich der Ausflug in die Unterwelt auch gestaltete, waren wir dennoch froh, wieder sicher an die Oberfläche und das Tageslicht geführt zu werden. Gemeinsam ging es über den Alexanderplatz zum Berliner Kartoffelhaus, wo der Ausflug mit deftigen Speisen und Berliner Bier seinen offiziellen Ausklang fand. Einige Verwegene fanden den zweiten Ausklang des Nachmittags im Anschluss gar in Berliner Manier bei einem Späti-Bier.
Lisa Bauer
veröffentlicht: 10.11.2025
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