Sommerausflug

  „Mit Abstand von der Alten Brauerei Potsdam zum Forsthaus Templin"

Der Corona-Pandemie zum Trotz fand der Sommerausflug mit geändertem Programm am 04.07.2020 in Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam statt. Unter der fachkundigen Führung unserer Potsdamer Kollegen Jörg Kirchhoff und Friedrich-Wilhelm Reinhardt stand für 35 Teilnehmer eine Wanderung durch einen Teil der Potsdamer Brauhistorie bis zur Gegenwart vom Hauptbahnhof zum Forsthaus Templin auf dem Programm.

Der heutige Potsdamer Hauptbahnhof bildete am 22. September 1838 die Endstation für die Eisenbahn von Berlin nach Potsdam. Das war die in Preußen erste Eisenbahn und ist eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Eisenbahnstrecken Deutschlands.

Unweit des Bahnhofs auf der östlichen Seite des Brauhausbergs befand sich die Alte Brauerei Potsdam. Von Mitte des 19. Jahrhunderts bis Oktober 1990 wurde an diesem Standort Bier gebraut. In den 60-er und 70-er Jahren befand sich der Sitz der Kombinatsleitung des Getränkekombinats Potsdam in den Gebäuden. Im 2. Weltkrieg dienten die Kellergewölbe als Luftschutzbunker. Mit der Wende standen die Gebäude leer und verfielen. Nach einer Restaurierung befinden sich jetzt Eigentumswohnungen im Brauereigebäude. 

Auf der westlichen Seite des Brauhausberges wurde im Jahr 1716 die Königliche Brauerei errichtet. Diese übernahmen die nach ihrem Münchner Braustudium zurückgekehrten Potsdamer Adelung und Hoffmann im Jahr 1829 und gründeten ihre „Bayrisch Bier Brauerey“. Sie brauten das erste untergärige Lagerbier in Preußens Residenz und führten auch die Brautradition des Potsdamer Stangenbieres fort. Die Brauerei am Brauhausberg gehörte bis zum Jahr 1887 der Brauerei „Adelung & Hoffmann“ und wurde später an die Berliner Kindl Brauerei verkauft.

Vorbei am Potsdamer Wasserwerk und der Holzhaussiedlung Vorderkappe führte die Wanderung weiter zum Havelufer. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf Potsdam. Unweit der Südseite der Havelbucht befindet sich die Villa Luisenhof, die Ende des 19. Jahrhunderts für den Generaldirektor der Schultheiss-Brauerei AG, Richard Roesicke, errichtet wurde. Die Villa besitzt einen 32 m hohen Turm mit Blick auf den eigenen Park und auf Potsdam. Seit Anfang der 2000er Jahre steht die Villa leer und ist stark sanierungsbedürftig. Auf dem Gelände befanden sich die Brauerei Meyer, die bis 1895 Bier produzierte sowie eine Mälzerei, die bis 1903 produzierte. In den letzten Jahren entstanden hier Eigentumswohnungen.

Damit endete der Ausflug in die Potsdamer Brauhistorie jedoch noch nicht die Wanderung. Diese führte nun auf einem Waldweg oberhalb der Südseite des Templiner Sees weiter bis zur Braumanufaktur Forsthaus Templin. Unterwegs gab es eine Stärkung mit Schmalzstullen, Gewürzgurken und Potsdamer Stange. Am Ziel der Wanderung angekommen wartete schon ein Grillbuffet auf die Ausflügler.  Im Anschluss bestand noch die Möglichkeit zur Brauereibesichtigung.

Der Landesgruppenvorsitzende, Jens Kemmel bedankte sich bei den Kollegen Kirchhoff und Reinhardt für die Organisation und Durchführung des Sommerausfluges mit einem Präsent.

 

Jürgen Richter

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